7. Jänner, Wien. Es wird einem in Österreich nicht einfach gemacht, wenn man im Bildungssystem einen Beitrag leisten will. Ein noch vor dem Jahreswechsel vereinbarter Termin mit dem Direktor einer Wiener Mittelschule festigt meine Entscheidung zumindest bis Sommer dem Schulbetrieb fern zu bleiben. Einerseits würde ich mit meinem Beitrag das Weiterbestehen eines überholungsbedürftigen Systems unterstützen, andererseits ist am besuchten Standort abzusehen, dass ich meine Prinzipien komplett aufgeben muss.
Der Schulstandort ist mit 2200 SchülerInnen groß und umfasst einen gesamten Häuserblock. Die Mittelschule selbst hat zwar nur 250 SchülerInnen, aber die Lage direkt am Gürtel macht sie zu einer richtigen Stadtschule. Die Gebäude sind verdichtet, es gibt wenig Grünflächen. Von der Lehrerkantine aus zeigt mir der Direktor die einzige Schulaußenfläche, einen erbärmlichen Schulhof, von dem nur die Hälfte von allen SchülerInnen des Standortes benützt werden darf. Ich erblicke hauptsächlich Kinder im Grundschulalter.
Empfangen werde ich von einem gutgelaunten, etwa 50 jährigen Herren in einem undefinierbarem Trachtensakko und Jeans, der mir sagt, dass ich der Wunschkandidat für die ausgeschriebene Stelle bin. Wir nehmen vor seinem Büro und neben dem Lehrerzimmer in einem kleinen Raum Platz. Die Atmosphäre ist gut, aber ich fühle, dass ich mich für diese Stelle nicht mehr genug anpassen kann. Es beginnt bei der Kleidung und endet bei der Bildung.
Die Kinder verbringen ihr gesamte Schulzeit in diesem Ghettoblock. Vom Geografieunterricht wird mir ein Lapbook über London als wünschenswertes Ergebnis gezeigt. Die Kenntnis der Schulumgebung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht einmal als Lernziel definiert. Der Unterricht findet fast ausschliesslich digital statt - alle Lehrer und alle Schüler haben ipads.
How did Henry Miller once say? The true mystery lies in the visible.
Ich befürchte, dass ich nach ein paar Jahren an dieser Schule ebenfalls im Trachtenjanker durch die Gänge laufe, Kinder dabei beaufsichtige im Gebäude zu bleiben und sie über London lernen lasse, während die menschliche Evolution ihren gegenwärtigen Zenit in Shanghai erlebt.
Der Schulstandort ist mit 2200 SchülerInnen groß und umfasst einen gesamten Häuserblock. Die Mittelschule selbst hat zwar nur 250 SchülerInnen, aber die Lage direkt am Gürtel macht sie zu einer richtigen Stadtschule. Die Gebäude sind verdichtet, es gibt wenig Grünflächen. Von der Lehrerkantine aus zeigt mir der Direktor die einzige Schulaußenfläche, einen erbärmlichen Schulhof, von dem nur die Hälfte von allen SchülerInnen des Standortes benützt werden darf. Ich erblicke hauptsächlich Kinder im Grundschulalter.
Empfangen werde ich von einem gutgelaunten, etwa 50 jährigen Herren in einem undefinierbarem Trachtensakko und Jeans, der mir sagt, dass ich der Wunschkandidat für die ausgeschriebene Stelle bin. Wir nehmen vor seinem Büro und neben dem Lehrerzimmer in einem kleinen Raum Platz. Die Atmosphäre ist gut, aber ich fühle, dass ich mich für diese Stelle nicht mehr genug anpassen kann. Es beginnt bei der Kleidung und endet bei der Bildung.
Die Kinder verbringen ihr gesamte Schulzeit in diesem Ghettoblock. Vom Geografieunterricht wird mir ein Lapbook über London als wünschenswertes Ergebnis gezeigt. Die Kenntnis der Schulumgebung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht einmal als Lernziel definiert. Der Unterricht findet fast ausschliesslich digital statt - alle Lehrer und alle Schüler haben ipads.
How did Henry Miller once say? The true mystery lies in the visible.
Ich befürchte, dass ich nach ein paar Jahren an dieser Schule ebenfalls im Trachtenjanker durch die Gänge laufe, Kinder dabei beaufsichtige im Gebäude zu bleiben und sie über London lernen lasse, während die menschliche Evolution ihren gegenwärtigen Zenit in Shanghai erlebt.