Wie sagt man? Mit vollen Hosen ist gut stinken. Aber dennoch: Die Schweizer waren mutig und haben als erste Nation das Volk über eine bedinungslose Grundsicherung abstimmen lassen. Die Einführung wurde heute abgelehnt, 22% der Schweizer stimmten jedoch dafür. Das Ergebnis war vorherzusehen und wird hier in der NZZ analysiert. Die Initiatoren können sich den Anstoss einer breiten Diskussion dieses zukunftsweisenden Themas auf die Fahnen heften.
Die Zeit kommentiert die Schweizer Volksabstimmung zur Grundsicherung und verknüpft die pro und kontra Standpunkte mit einer gelungenen Animation zum Thema. Ideal um sich zum Grundeinkommen eine ersten Überblick zu verschaffen. Weiterführende Informationen zur Initiative Grundeinkommen sind für die Schweiz, Österreich und Deutschland auf den jeweiligen Länderwebsiten zu finden. Der Schweizer Webauftritt ist besonders informativ, weil er verschiedenste Meinungen in Kurzvideos festhält und ausführlichere Texte von Autoren unterschiedlichster Lebenswege anbietet.
Was ich in der Diskussion auch nach längerem Suchen vermisse, sind Überlegungen zu den Begleitmassnahmen. Die Einführung einer bedingungslosen Grundsicherung ohne Begleitmassnahmen stammt ähnlich wie Merkels bedingungsloses Öffnen der Grenzen und Willkommenheissen von krisengeschüttelten Flüchtlingen dem naiven Idealismus einer westlichen Gutmenschkultur. Die europäische Migrationspolitik des Jahres 2015 hat ohne Begleitmassnahmen zu einem weiteren Erstarken der extremen Rechten geführt - mögliche Begleitmassnahmen habe ich Ende 2015 beschrieben. Eine bedingungslose Grundsicherung führt ohne Begleitmassnahmen zu ebenso unerwünschten Konsequenzen. Warum? Weil nicht jeder Mensch mit seiner Freiheit umgehen kann.
Um keine Zweifel aufkommen zu lassen: Ich befürworte die Grundsicherung ebenso wie Solidarität gegenüber Flüchtlingen. Die Menschheit steht in den kommenden zwei Dekaden vor einer enormen Umwälzung des Arbeitsmarktes und muss sich für ein neues Modell der Arbeits- und Einkommensverteilung entscheiden. Einige Autoren haben in den letzten Jahren zu diesem Thema mit interessanten Gedanken gemeldet. Der Amerikanische Ökonom Tyler Cowen beschreibt in seinem 2013 Buch Average is Over: Powering America Beyond the Age of the Great Stagnation, die drastische Veränderung der Volkswirtschaften, welche nur mit einem neuen Gesellschaftsvertrag beantwortet werden kann. Der Unternehmer Martin Ford beschreibt in Rise of the Robots – Technology and the Threat of a Jobless Future, dass das Ende der Arbeit wie wir sie kennen vor der Tür steht, und ein Grundeinkommen notwendig ist, um Konsum als wesentliche Säule eines Wirtschaftssystmes nicht zu schwächen.
Die Grundsicherung ist eine Notwendigkeit, die sich in den kommenden Jahren im mainstream verankern wird. Ich bin aber auch der Überzeugung, dass diese nicht bedingungslos sein darf; die Grundsicherung wird ansonsten zu einem Sozialkonzept marxistischer Natur, und wir wissen aus empirischer Erfahrung, dass der Marxismus ökonomisch am Wesen des Menschen gescheitert ist. Dieses Experimentes bedarf es kein zweites Mal.
Mein unausgereifter Ansatz von notwendigen Begleitmassnahmen geht in Richtung von Zulagen für abgeschlossene Ausbildungen und soziales Engagement. Man könnte hier dem Beispiel des tertiären Bildungssektors folgen, welcher europaweit das European Credit Transfer System, kurz ECTS, anwendet. Ziel eines derartigen Punktesystems ist das Individuum in seiner grenzenlosen Freiheit zur Bildung und zum sozialen Engagement zu motivieren.
Notwendigkeit dazu besteht. Die westliche Psyochologie und Psychiatrie beklagt ein stabiles Ansteigen von pathologischen Störungen und namhafte Vertreter dieser Fachrichtungen wie etwa Martin Seligman machen dafür das gesteigerte Ich zu Kosten eines geschwundenen Wir verantwortlich. Ebenso diskutieren weltweit Pädagogen, warum westliche Industriegesellschaften mit hohen Lebensstandards in standardisierten Bildungstests schlechter als die östlichen abschneiden. Selbst wenn man so wie ich PISA Tests kritisch gegenübersteht, so muss man doch mit Missmut konstatieren, dass das allgemeine Bildungsniveau nicht eben am ansteigen ist. Ja, wir konsumieren mehr und mehr Information, am besten passiv und happengerecht, aber wieviel Wissen oder noch besser, wieviel Weisheit bleibt dabei in unseren Ganglien hängen?
Wissenschaftlich fundierte Begleitkurse zur Persönlichkeitsentwicklung könnten helfen. Unternehmen wie SAP geben für Kurse wie Search Inside Yourself jährlich Unsummen für die Entwicklung ihrer Mitarbeiter aus, um als Organisation innovativer und kompetitiver zu werden, und zufriedene Mitarbeiter bei ihrer Selbstverwirklichung zu unterstützen. Der Staat sollte die Empfänger einer Grundsicherung zur Absolvierung derartiger Kurse verpflichten. Schliesslich muss es auch im Interesse des Staates sein kompetitiver zu werden und seine Bürger bei der Selbstverwirklichung zu unterstützen.
Die Zeit kommentiert die Schweizer Volksabstimmung zur Grundsicherung und verknüpft die pro und kontra Standpunkte mit einer gelungenen Animation zum Thema. Ideal um sich zum Grundeinkommen eine ersten Überblick zu verschaffen. Weiterführende Informationen zur Initiative Grundeinkommen sind für die Schweiz, Österreich und Deutschland auf den jeweiligen Länderwebsiten zu finden. Der Schweizer Webauftritt ist besonders informativ, weil er verschiedenste Meinungen in Kurzvideos festhält und ausführlichere Texte von Autoren unterschiedlichster Lebenswege anbietet.
Was ich in der Diskussion auch nach längerem Suchen vermisse, sind Überlegungen zu den Begleitmassnahmen. Die Einführung einer bedingungslosen Grundsicherung ohne Begleitmassnahmen stammt ähnlich wie Merkels bedingungsloses Öffnen der Grenzen und Willkommenheissen von krisengeschüttelten Flüchtlingen dem naiven Idealismus einer westlichen Gutmenschkultur. Die europäische Migrationspolitik des Jahres 2015 hat ohne Begleitmassnahmen zu einem weiteren Erstarken der extremen Rechten geführt - mögliche Begleitmassnahmen habe ich Ende 2015 beschrieben. Eine bedingungslose Grundsicherung führt ohne Begleitmassnahmen zu ebenso unerwünschten Konsequenzen. Warum? Weil nicht jeder Mensch mit seiner Freiheit umgehen kann.
Um keine Zweifel aufkommen zu lassen: Ich befürworte die Grundsicherung ebenso wie Solidarität gegenüber Flüchtlingen. Die Menschheit steht in den kommenden zwei Dekaden vor einer enormen Umwälzung des Arbeitsmarktes und muss sich für ein neues Modell der Arbeits- und Einkommensverteilung entscheiden. Einige Autoren haben in den letzten Jahren zu diesem Thema mit interessanten Gedanken gemeldet. Der Amerikanische Ökonom Tyler Cowen beschreibt in seinem 2013 Buch Average is Over: Powering America Beyond the Age of the Great Stagnation, die drastische Veränderung der Volkswirtschaften, welche nur mit einem neuen Gesellschaftsvertrag beantwortet werden kann. Der Unternehmer Martin Ford beschreibt in Rise of the Robots – Technology and the Threat of a Jobless Future, dass das Ende der Arbeit wie wir sie kennen vor der Tür steht, und ein Grundeinkommen notwendig ist, um Konsum als wesentliche Säule eines Wirtschaftssystmes nicht zu schwächen.
Die Grundsicherung ist eine Notwendigkeit, die sich in den kommenden Jahren im mainstream verankern wird. Ich bin aber auch der Überzeugung, dass diese nicht bedingungslos sein darf; die Grundsicherung wird ansonsten zu einem Sozialkonzept marxistischer Natur, und wir wissen aus empirischer Erfahrung, dass der Marxismus ökonomisch am Wesen des Menschen gescheitert ist. Dieses Experimentes bedarf es kein zweites Mal.
Mein unausgereifter Ansatz von notwendigen Begleitmassnahmen geht in Richtung von Zulagen für abgeschlossene Ausbildungen und soziales Engagement. Man könnte hier dem Beispiel des tertiären Bildungssektors folgen, welcher europaweit das European Credit Transfer System, kurz ECTS, anwendet. Ziel eines derartigen Punktesystems ist das Individuum in seiner grenzenlosen Freiheit zur Bildung und zum sozialen Engagement zu motivieren.
Notwendigkeit dazu besteht. Die westliche Psyochologie und Psychiatrie beklagt ein stabiles Ansteigen von pathologischen Störungen und namhafte Vertreter dieser Fachrichtungen wie etwa Martin Seligman machen dafür das gesteigerte Ich zu Kosten eines geschwundenen Wir verantwortlich. Ebenso diskutieren weltweit Pädagogen, warum westliche Industriegesellschaften mit hohen Lebensstandards in standardisierten Bildungstests schlechter als die östlichen abschneiden. Selbst wenn man so wie ich PISA Tests kritisch gegenübersteht, so muss man doch mit Missmut konstatieren, dass das allgemeine Bildungsniveau nicht eben am ansteigen ist. Ja, wir konsumieren mehr und mehr Information, am besten passiv und happengerecht, aber wieviel Wissen oder noch besser, wieviel Weisheit bleibt dabei in unseren Ganglien hängen?
Wissenschaftlich fundierte Begleitkurse zur Persönlichkeitsentwicklung könnten helfen. Unternehmen wie SAP geben für Kurse wie Search Inside Yourself jährlich Unsummen für die Entwicklung ihrer Mitarbeiter aus, um als Organisation innovativer und kompetitiver zu werden, und zufriedene Mitarbeiter bei ihrer Selbstverwirklichung zu unterstützen. Der Staat sollte die Empfänger einer Grundsicherung zur Absolvierung derartiger Kurse verpflichten. Schliesslich muss es auch im Interesse des Staates sein kompetitiver zu werden und seine Bürger bei der Selbstverwirklichung zu unterstützen.