So titelt das Zeit Magazin diese Woche.
Während sich (nicht nur) die Sprosse von wohlhabenden Konservativen in fast jeder Bildungsökonomie an Privatschulen zusammenrotten, um zunehmend kompetitiven Arbeitsmärkten vorzubauen und zunehmend heterogene Gesellschaftsstrukturen zu vermeiden, schlägt die konservative Partei Österreichs vor, in öffentlichen Schulen gezielt Soldaten als Lehrer anzuwerben. Nun ist es richtig, dass das Bildungssystem an sich in einer Schieflage ist und der Lehrermangel addressiert werden muss. Es ist auch richtig, dass der neuerdings mögliche Quereinstieg in die Pädagogik jeder Berufsgruppe offensteht, sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. Dies trifft auch auf Berufssoldaten zu. Aber weder eine veränderte geopolitische Lage noch bevorstehende Klimakatastrophen rechtfertigen die betone Anwerbung von Berufssoldaten als Lehrer. Der Grund liegt hierfür in der systemischen Färbung des Militärs, welches aus einer Ära stammt, in der alles gelb-orange und durch schwere top-down Hierarchien geprägt war. Schule soll und muss sich von dieser Färbung wegentwickeln und so wie von Ken Wilber oder Frederik Laloux beschrieben, eine Veränderung der Gesellschaft Richtung teal ermöglichen. Es ist davon auszugehen, dass Personen aus Berufsgruppen, die traditionell gelb oder orange gefärbt sind, eine Transformation des Bildungswesens noch unwahrscheinlicher machen als dies ohnehin bereits der Fall ist.
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